Spontane Rupturen der Tibialis-anterior-Sehne kommen sehr selten vor und betreffen zumeist ältere Männer über 60 Jahre mit geringem körperlichem Leistungsanspruch oder junge Menschen mit einem höheren Leistungsanspruch an den Fuß.
Ursache
Ein Riss der Tibialis-anterior-Sehne lässt sich zumeist auf eine falsche Belastung bzw. Technik bei sportlichen Bewegungen oder eine schlechte Konditionierung zurückführen. Läufer unterschiedlichen Alters, die lange aufwärts und abwärts laufen, sind davon besonders betroffen. Risse an der Tib ant Sehne entstehen aber auch aufgrund von verkürzter Wadenmuskulatur oder altersbedingten Sehnenveränderungen. Diabetes mellitus, eine lange Einnahme von Kortison oder entzündliche Gelenkerkrankungen werden gerne in Verbindung mit Sehnenrupturen des Sprunggelenks gebracht.
Symptome
Die Symptome bei Rupturen der Tib ant Sehne sind sehr unterschiedlich. Patienten sprechen von Beschwerden im Bereich des Schienbeinmuskels, am inneren Fußrücken oder in der Beugefalte des Sprunggelenks, die sich einige Tage wie ein Muskelkater anfühlen. Erfahrungsgemäß lassen die Schmerzen rasch wieder nach und sind in den meisten Fällen sehr gering. Unsicherheit beim Gehen oder Stehen vor allem auf unebenem Boden, eine deutliche Kraftminderung beim Anheben des Fußes sowie eine Schwellung im Bereich des Sehnenverlaufs sind typische Symptome einer Tibialis-anterior-Ruptur.
Therapie
Konservative Behandlungsmethoden werden bei chronischem Verlauf sowie bei älteren Patienten mit geringer körperlicher Leistungsbereitschaft empfohlen. Der betroffene Fuß sollte für mindestens 2 Wochen entlastet und geschont, Schmerzen können mit entzündungshemmenden Medikamenten gelindert werden. Bei starker Entzündung der Tibialis-anterior-Sehne ist die Ruhigstellung in einem Spezialschuh für 4 bis 6 Wochen notwendig. Bei einer vollständiger Ruptur der Tib ant Sehne ist der Fuß durch die Muskelschwäche sehr stark in seiner Funktion eingeschränkt, weshalb jüngeren, aktiven Menschen eine Operation innerhalb von 3 bis 6 Wochen empfohlen wird. Für einen optimalen postoperativen Verlauf ist das Hochlagern des betroffenen Fußes in den ersten 2 Wochen sowie eine Bewegungskarenz für 6 bis 8 Wochen nach der Operation von hoher Relevanz. Danach folgt gezielte Physiotherapie.