Der Bizepsmuskel an der Vorderseite des Oberarmes ist verantwortlich für das Beugen und Drehen des Ellenbogengelenks. Er ist umgeben von zwei verschiedenen Sehnen, wobei eine davon die lange Bizepssehne ist.
Ursachen
Entzündungen der langen Bizepssehne entstehen zumeist infolge ständiger Überbelastung, wenn zu schwer getragen oder gehoben wird, aber auch beim sportlichen Gewichtheben. Hormonelle Einflüsse wie durch Doping begünstigen ebenfalls Bizepssehnenrisse, weil diese zu einer Schädigung der Sehnensubstanz führen können. Ursächlich für Schädigungen der langen Bizepssehne sind Verschleißerscheinungen, die in über 30 % der Fälle mit Rissen der Rotatorenmanschette einhergehen. Unfallbedingte Verletzungen der langen Bizepssehne sind eher selten und kommen in der Regel vor dem 40. Lebensjahr vor. Bizepssehnenrisse treten zumeist begleitet von anderen Erkrankungen wie Rotatorenmanschettenrissen, Rheuma und Verletzungen der Gelenklippe auf.
Symptome
Typische Zeichen für Verletzungen der langen Bizepssehne sind zum Teil dumpfe, stechende und tief sitzende Schmerzen an der Vorderseite der Schulter sowie ein Knacken und Schnappen im betroffenen Gelenk. Auffallend sind der Kraftverlust bei der Armbeugung sowie der herunterhängende Muskelbauch auf der Höhe des unteren Unterarmes. Diese Veränderung kann auch ein Laie erkennen. Viele spontane Bizepssehnenrisse verlaufen jedoch nahezu schmerzlos, vor allem dann, wenn die lange Bizepssehne basisnahe reißt. Betroffene Patienten klagen dann über krampfartige Beschwerden im Bereich der Bizepsmuskulatur, die nach etwa 6 Wochen abgeklungen sind.
Therapie
Bei entzündlichen Erkrankungen der langen Bizepssehne werden entzündungshemmende Medikamente, physikalische Therapien, Ultraschall, Kältebehandlung und Krankengymnastik empfohlen. Diese Schulterverletzungen können langwierig sein, heilen aber nach einiger Zeit vollständig aus. Ist die lange Bizepssehne nur teilweise oder vollständig gerissen, kann diese arthroskopisch wieder fixiert werden, was bei jungen Menschen und Sportlern vor dem 40. Lebensjahr häufig gemacht wird. Nach der Schulterarthroskopie dürfen Betroffene erst etwa 4 bis 6 Wochen danach wieder Auto fahren und sind – abhängig von ihrer beruflichen Tätigkeit – nach 3 bis 6 Wochen wieder arbeitsfähig.