Oberarmkopfbrüche zählen zu den dritthäufigsten Brüchen des hohen Alters. 80 % aller Patienten sind über 65 Jahre alt. Das Auftreten dieser Frakturen steht nicht nur mit dem Alter sondern auch mit dem Grad der Osteoporose in Beziehung. Frauen sind von Oberarmfrakturen dreimal so häufig wie Männer betroffen.
Ursachen
In den meisten Fällen entstehen Oberarmkopfbrüche aufgrund eines Sturzes auf den ausgestreckten Arm, die Hand, den Ellenbogen oder die Schulter. Bei jüngeren Menschen sind diese Brüche auf Verletzungen bei Kontaktsportarten, beim Skifahren, Snowboarden, Mountainbiken oder auf Reit-, Motorrad- oder Autounfällen zurückzuführen.
Der Oberarmkopf kann an mehreren Stellen in unterschiedlich viele Bruchstücke zerspringen.
Bei älteren Menschen kann es durch die Osteoporose bei verhältnismäßig geringer Erschütterung zu einem Trümmerbruch kommen.
Symptome
Bei akuten Oberarmfrakturen sind die Bewegungen des betroffenen Armes sehr schmerzhaft und nur eingeschränkt möglich. Der gebrochene Arm wird automatisch in eine typische Schonhaltung gebracht und eng am Brustkorb gehalten. Blutergüsse und Schwellungen können sich nach etwa 24 bis 48 Stunden im Bereich der Achselhöhle, an der seitlichen Brustkorbwand sowie an der Innenseite des Oberarmes bilden, müssen aber nicht zwingend vorhanden sein. Blutergüsse sind harmlos, können jedoch sehr schmerzhaft sein.
Therapie
Ungefähr 75 % aller Brüche des Oberarmkopfes können ohne Operation, sondern lediglich durch Ruhigstellung mittels Schulterverband (Gilchrist-Verband) gut behandelt werden. Vollständige Heilung durch Ruhigstellung kann allerdings nur bei guter und vor allem stabiler Stellung der relevanten Gelenkteile erfolgen. Abhängig vom Schwergrad des Bruchs wird durch eine Verplattung oder Verschraubung die Stabilität und Funktionalität des Schultergelenks wieder hergestellt. Etwa 2 bis 3 Wochen nach der Schulteroperation kann mit der Bewegungstherapie begonnen werden.