Das AC-Gelenk, auch Schultereckgelenk genannt, ist sehr verletzungsanfällig, weil es ungeschützt zwischen dem äußeren Schlüsselbein und dem Schulterdach liegt. AC-Gelenkverletzungen treten zumeist im Alter von 10 bis 30 Jahren auf und betreffen wesentlich häufiger Männer als Frauen. Schultergelenksprengungen werden klassifiziert nach Tossy und Rockwood.
Ursachen
Zu den häufigsten Unfallursachen zählen Fahrrad-, Ski- und Reitunfälle. Typisch ist der Sturz nach vorne über die Lenkstange beim Radfahren bzw. Mountainbiken. AC-Gelenksprengungen können durch direkten Sturz auf die Schulter bei angelegtem Arm oder indirekt durch einen Sturz auf einen ausgestreckten Arm erfolgen. Wenn die Bänder der Gelenkkapsel ganz oder teilweise eingerissen sind, tritt das äußere Schlüsselbeinende in unterschiedlichem Ausmaß höher. Der Arzt kann dieses wie eine Klaviertaste nach unten drücken, das jedoch sofort wieder nach oben federt („Klaviertastenphänomen“). Kommt es zu dieser Sprengung des Schultereckgelenks, kann diese sehr schmerzhaft sein.
Symptome
Patienten mit AC-Gelenkverletzungen klagen über lokale Druckschmerzen, die in den Nacken, zum Ohr sowie in den Rücken ausstrahlen können. Das Tragen schwerer Gegenstände am hängenden Arm sowie das Hinübergreifen zur anderen Körperseite beim Waschen verursacht heftige Schmerzen. Auffallend ist auch die Schonhaltung des betroffenen Armes, der bei frischen Verletzungen zur Schmerzlinderung oft von der anderen Hand unterstützt wird.
AC-Gelenkläsionen werden je nach Verletzungsausmaß in drei Grade nach Tossy eingeteilt, wobei es sich bei Grad I um einen kleinen Einriss der Bandstruktur und bei Grad III um einen Komplettriss handelt (Tossy-Verletzung).
Therapie
Bei akuten AC-Gelenkverletzungen ist Schonung und Ruhigstellung des betroffenen Gelenk angesagt. Rockwood Typ I Verletzungen verlangen sofort nach einer Mobilisation, bei Rockwood Typ II Verletzungen empfiehlt man die Entlastung der betroffenen Schulter in einem Dreieckstuch und bei Rockwood Typ III Verletzungen wird zwecks Stabilisierung zumeist operiert. Nach der Operation wird zur Ruhigstellung bzw. Fixierung des Schultergelenks das Anlegen eines Schulter-Arm-Verbandes für etwas 3 Wochen empfohlen.