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Hüfte

HÜFTDYSPLASIE

By 3. September 2021März 2nd, 2023No Comments

Hüftdysplasien können angeboren oder erworben sein. Seit einigen Jahren werden die Hüftgelenke von Neugeborenen mittels Ultraschall untersucht, um bei Fehlstellungen sofort die entsprechenden Vorsorgemaßnahmen unternehmen zu können. Durch diese frühzeitige Diagnostik und Therapie können Spätfolgen wie Dysplasien erfolgreich vermieden werden.

Ursachen

Die Hüftdysplasie gilt als die häufigste angeborene Deformität am Halte- und Bewegungsapparat. Es handelt sich dabei um eine Reifungsstörung der Hüftpfanne, die mit Fehlentwicklungen am Hüftkopf einhergehen kann. Die Ursache dafür liegt bereits in der Schwangerschaft, die durch eine Enge der Gebärmutter, durch Steißlage oder Mehrlingsschwangerschaften Hüftdysplasien begünstigt. Mädchen sind von dieser Hüftgelenkserkrankung etwa sechsmal häufiger betroffen als Jungen.

Beim Morbus Perthes, einer Durchblutungsstörung des Hüftkopfes, die zwischen dem 4. und 10. Lebensjahr auftreten kann, können die Gelenkflächen des Hüftkopfes so stark deformiert sein, dass sie nicht mehr in die Hüftpfanne passen.

Symptome

Eine mögliche Hüft-Dysplasie erkennen Eltern an den unterschiedlichen Beinlängen ihres Babys, der Abspreizhemmung des betroffenen Hüftgelenks beim Strampeln oder an der Faltenasymmetrie an den hinteren Oberschenkeln und am Gesäß. Zudem ist während der Spreizbewegung ein klickendes Geräusch („Ortolani“-Klick) zu hören. Wenn dieses Kind zu gehen beginnt, erkennt man möglicherweise ein instabiles Hüftgelenk, das sich bei etwa 80 % der Neugeborenen wieder zurückbildet. Morbus Perthes zeigt sich deutlich durch Bewegungseinschränkung und im Gangbild.

Erwachsene mit Hüftdysplasien klagen über stechende Leistungsschmerzen oder seitliche Hüftgelenksschmerzen. Sie sind in ihrer Beweglichkeit zum Teil erheblich eingeschränkt und leiden unter starken Hüftschmerzen bei langem Stehen oder Sitzen.

Therapie

Neugeborene mit Hüftdysplasien werden häufig breit gewickelt oder mit Spreizhosen versehen. Bei schweren Formen der Dysplasie wird eine Ruhigstellung der betroffenen Hüfte durch einen Spreizgips empfohlen. Vorsicht ist geboten beim Tragen der Babys in Tragetüchern, da sich die Hüfte noch vollständig entwickeln muss.

Hüftdysplasien im Erwachsenenalter können medikamentös behandelt werden, allerdings dient dies ausschließlich der Symptombekämpfung. Den gewünschten Erfolg bringt nur eine entsprechende Operation, nämlich die Einstellung des Hüftkopfes in die Hüftpfanne mittels Beckenosteotomie. Diese wird bei ausgeprägtem Morbus Perthes ebenfalls empfohlen.  Leichter Morbus Perthes wird therapiert mit Entlastung durch Stützkrücken, Physiotherapie oder Bettruhe.