Immer mehr junge Menschen unter 50 benötigen ein künstliches Hüftgelenk und wollen weiterhin sportlich aktiv bleiben. Somit steigen die Anforderungen an die Chirurgie und die Implantologie. Mit der AMIS-Methode (“Anterior Minimal Invasive Surgery”) gelingt es seit einigen Jahren, über einen kleinen Hautschnitt an der Vorderseite des Oberschenkels eine Kurzschaft-Prothese an die richtige Stelle einzusetzen, um Schmerzfreiheit und Beweglichkeit zu erreichen. Bei dieser innovativen, minimal-invasiven Operationsmethode werden im Operationsgebiet weder Muskeln noch Sehnen oder Bänder durchtrennt und das umliegende Nervengewebe wird nicht beeinträchtigt. Die Muskeln werden lediglich zur Seite geschoben, und die Gelenkkapsel wird nur teilweise vorübergehend gelöst und danach fixiert, aber nicht entfernt. Somit ist das Risiko einer Verkalkung geringer. Die „AMIS“-Methode eignet sich vor allem für jüngere, aktive Menschen mit gutem Trainingszustand.
Mit der neuen Hüfte wieder rasch aktiv
Je mehr die umliegenden Weichteile bei der Operation verschont bleiben, umso kürzer dauert die Phase der Rehabilitation, was einen großen Vorteil vor allem für jüngere Patienten darstellt. Der Vorteil dieser Operationsmethode, die auch für Revisionen geeignet ist, ist die schnellere (Ein)Heilung bzw. Beweglichkeit der neuen künstlichen Hüfte. Schon 8 bis 10 Tage nach der Operation ist selbständig Autofahren und das Gehen ohne Stützkrücken wieder möglich. Mit der Physiotherapie, bei der auch auf das richtige Gangbild Wert gelegt wird, um eine Schonhaltung zu vermeiden, wird zumeist schon im Spital begonnen.
Die AMIS-Methode eignet sich auch für das gleichzeitige Einsetzen von zwei neuen Hüftprothesen. Die Rekonvaleszenzphase dauert nur wenige Tage länger als beim Einsetzen nur einer künstlichen Hüfte.