Bei einem Tennisellenbogen und einem Golferellenbogen handelt es sich um eine Entzündung des Sehnenansatzes, die von außen nicht sichtbar ist. Etwa 2 % der Erwachsenen sind von einem Tennisellenbogen, wesentlich weniger von einem Golferellenbogen betroffen. Die Beschwerden treten zumeist bei Hobbysportlern zwischen dem 35. und dem 60. Lebensjahr auf.
Ursachen
Auslöser für einen Tennisellenbogen (Epicondylitis) sind zumeist immer wiederkehrende, länger anhaltende Belastungen der Hand durch Strecken, Beugen, Drehen, Heben oder Halten. Prädestiniert dafür ist Tennis, aber auch Rudern, Badminton und Squash sowie diverse Handwerksarbeiten können Überreizungen der Sehnen im Ellenbogen verursachen. Auch alltägliche Dauerbelastungen wie stundenlanges Arbeiten am Computer („Mausarm“) können zu Überlastungen und Durchblutungsstörungen am Muskel- bzw. Sehnenansatz führen.
Symptome
Bei einem Tennisellenbogen treten die Schmerzen an der Außenseite des Ellenbogens auf, beim Golferellenbogen an der Innenseite des Ellenbogens. Während beim Tennisarm das Strecken der Hand schmerzhaft ist, treten beim Golferellenbogen Schmerzen besonders beim Beugen der Hand auf. Diese können auch in den Unter- und Oberarm sowie in die Hand ausstrahlen und bei Alltagsbewegungen wie beim Öffnen einer Flasche oder beim Händeschütteln unangenehm sein. Zusätzlich wird ein deutlicher Kraftverlust der betroffenen Hand merkbar sowie eine Schwellung oder Rötung des gereizten Sehnenansatzes sichtbar. Übt der Arzt von außen Druck auf den knöchernen Sehnenansatz (Epicondylus) aus, spürt der Patient einen stechenden Schmerz. Werden Frühwarnsymptome nicht beachtet, kann sich das Beschwerdebild deutlich verschlechtern und Schmerzen treten auch im Ruhezustand auf.
Therapie
Ein Tennisarm und ein Golferarm werden in den meisten Fällen konservativ behandelt. Eine Schonung des überlasteten Gelenks über mehrere Wochen ohne den Ellenbogen vollständig ruhig (kein Gipsverband) zu stellen begünstigen die Ausheilung. Wird das Bewegungsmuster, das zum Tennis- bzw. Golferellenbogen geführt hat, vermieden oder entsprechend umgestellt, kann sich die Überreizung erholen. Entzündungshemmende Medikamente, exzentrische Dehnungsübungen unter Anleitung eines Physiotherapeuten, Eispackungen und Massagen unterstützen den Heilungsverlauf, der unterschiedlich lange sein kann. Eine Stoßwellentherapie führt meist zur Abheilung der Symptomatik, alternativ kann einen Röntgenschwachbehandlung in Erwägung gezogen werden. In den meisten Fällen kann der Tennis- oder Golferellbogen konservativ geheilt werden. Gelingt dies nicht, ist in etwa 5-10% aller Fälle ein operativer Eingriff nötig.