Eine Achillessehnenruptur ist keine seltene Verletzung im Alter von 20 bis 50 Jahren. Sie betrifft mehr Männer als Frauen und tritt zumeist im mittleren, schlechter durchbluteten Bereich der Sehne auf.
Ursache
Starkes abruptes Anspannen der Achillessehne bzw. rasche Stop-and-Go-Bewegungen bei Risikosportarten wie Fußball, Basketball, Tennis oder Squash können einen Achillessehnenriss verursachen. Dies vor allem dann, wenn die Sehne aufgrund von Mikroverletzungen oder Alterungsprozessen infolge von sportlichen Überbelastungen und zu kurzen Trainingspausen vorgeschädigt ist. Als Risikofaktoren für einen Achillessehnenriss gelten neben schlechtem Schuhwerk, Abweichungen der Fußachse und Fußdeformitäten auch höheres Alter, Muskelfehlfunktionen sowie das männliche Geschlecht.
Symptome
Ein plötzliches „Schnalzen“, „Schnappen“ oder ein peitschenartiger Knall einhergehend mit heftig stechenden Schmerzen oberhalb der Ferse spricht für einen Achillessehnenriss. Wenn die Achillessehne vollständig durchtrennt ist, kann der Betroffene kaum mehr gehen. Der Fuß kann nicht mehr aktiv gestreckt werden und ein Zehengang ist völlig unmöglich. Weiters werden eine Schwellung und eine Delle oberhalb der Ferse sowie ein Funktionsverlust der Wadenmuskulatur beobachtet. Bei Entzündungen der Achillessehne sind Rötungen und eine Überwärmung angezeigt.
Therapie
Bei der Notbehandlung am Unfallort wird die „PECH“-Regel eingesetzt – Pause, Eis, Compression, Hochlagerung. Konservative Behandlung ohne operativen Eingriff wird nur bei einer eingerissenen, nicht bei einer komplett gerissenen Achillessehne empfohlen. Mit speziellen Gipsverbänden, später Spezialschuhen und einer entsprechenden Absatzerhöhung wird die Achillessehne entlastet und kann wieder zusammenwachsen. Der Heilungsprozess dauert 6 bis 8 Wochen.
Ist aufgrund einer vollständigen Achillessehnenruptur eine Operation notwendig, kann davon ausgegangen werden, dass die Sehne danach seltener wieder reißt und sie anschließend auch wieder belastbarer und funktionsfähiger ist. Ist die Achillessehne sehr abgenutzt, wird eine spezielle Nahttechnik (Griffelschachtelplastik) angewandt oder ein Stück Sehne von einer anderen Körperstelle eingearbeitet. Nach der Operation bekommt der Patient für 4 bis 6 Wochen einen Unterschenkelgips. Ab der 10. Woche ist Rad fahren, nach 6 Monaten Joggen wieder möglich.